Manfred Grätz
ESV Lok Schöneweide
Die 10. RTF des ESV Lok Berlin – Schöneweide sollte etwas Besonderes werden. Vom Sportforum Bernau war es insgesamt die 16. Radtourenfahrt.
Geführte Permanente zum Schiffshebewerk am Sonnabend
Am Sonnabend vor der RTF richteten wir eine geführte Permanente zum Schiffshebewerk mit einer 90-minütigen Führung aus. Wir hatten uns mit 12 Helfern auf zwei Gruppen mit verschiedenem Tempo vorbereitet. Um die Fahrt überschaubar zu halten, wurden nur die BDR-Vereinsfahrer eingeladen. Es erschienen allerdings nur vier Gäste. Die Strecke wählte ich entgegengesetzt zu der Permanenten „Zum Schiffshebewerk“. Sie führte über 81km von Bernau über Lobetal – Biesenthal – Eberswalde und Liepe. Zurück ging es bei kräftigem Gegenwind über Hohenfinow – Gersdorf - Lobetal nach Bernau. Unsere Sylke Richter feierte bei der kleinen Vereinsfahrt ihren 50. Geburtstag.
Lehrreiche Führung des Schiffshebewerks
In dem Informationszentrum des Schiffshebewerks wurde uns die Entstehung des wichtigen Wasserstraßennetzes von der Ostsee in Stettin über die Oder, auf dem Oder-Havel-Kanal nach Berlin mit den zugehörigen Schleusen in Hohensaaten und in Oranienburg erklärt. Richtung Westen führt dieses Netz weiter über die Havel, den Mittellandkanal zur Elbe, Weser, zum Rhein und zur Nordsee. Seit 1743 wird an der Wasserstraßenverbindung von der Oder nach Berlin gebaut. Zunächst gab es 10 Schleusendurchfahrten, 1914 wurde in Niederfinow zur Überwindung des Höhenunterschieds von 36 m eine vierstufige Schleusentreppe in Betrieb genommen, 1934 wurde das derzeitige Schiffshebewerk eingeweiht und etwa 2020 soll das neue und größere in Betrieb gehen.
10. Bernau – zur Oder – Bernau bei Sonnenschein
Unter der Leitung von Janek Grunow führten wir am Sonntag bei Sonnenschein unsere „RTF 10. Bernau – zur Oder – Bernau“ durch. Der Tag begann für mich bereits wunderbar mit der Geburt meiner Urenkelin Ceyda. Ihre Mutter Janine half auch schon bei etlichen RTF-Fahrten.
Ausfahrt durch blühende Landschaften
Kleine weiße Wölkchen sahen wir am Morgen an dem blauen Himmel. Die Temperaturen stiegen von 15 auf 19 Grad. Die blühenden Landschaften sahen infolge der vorangegangenen Wetterkapriolen in diesem Frühjahr noch bunter aus. Die gelben Rapsfelder blühten, die Wiesen und Heidebereiche waren mit Blumen weiß und farbig geschmückt. Dazu kamen die wachsenden Kornfelder, die grünen Baumalleen und viele Waldbereiche. Eine Augenweide in den Landschaftsschutzgebieten Barnim, Chorin, Nieder Oderruch und Oderbruch waren auch die instand gesetzten Dörfer. Wir kamen an rekonstruierten Fachwerkkirchen in Tuchen, in Falkenberg und in Cöthen vorbei, an den typischen Feldsteinkirchen, an alten Bauerngehöften mit Feldsteinmauern. Es gab aber auch neue Bauwerke, wie das neue Schiffshebewerk.
Geänderte Streckenführung ohne den gefürchteten Betonplattenberg bei Krummenpfahl
Die brütenden Störche schauten nur mit ihren Köpfen aus ihren Nestern heraus. Bei der Serpentinenabfahrt in das 90 Meter tiefere Nieder Oderbruch hörte ich eine RTF-lerin rufen: “Ist das ein toller Anblick“. Unten in dem Tal sehen wir die zwei Schiffshebewerke vor der hügeligen Landschaft dahinter. Manche vermissten den 12%igen Betonplattenberg bei Krummenpfahl. Stattdessen wählten wir eine Strecke auf dem oberen Barnim über Cöthen und Hohenwutzen. Auf dem Radweg des Oderdeichs und bei der Rückfahrt wehte ein kräftiger, Muskeln stärkender Westwind. Vom Oderdeich blickt man über die Oder auf die hüglige Landschaft in Polen. Auf der deutschen Seite sind die flachen, grünen Oderwiesen, die 1743 durch Melloration und Verlegung der Oder für die Landwirtschaft gewonnen wurden. Bei dem tollen Wetter sah alles sehr schön aus.
Abwechslungsreiche Strecken wurden gelobt
Gelobt wurden die ausgewählten hügligen und flachen abwechslungsreichen Strecken über 59, 79, 118 und 151 km auf verkehrsarmen Straßen und auf gesonderten Radwegen. Mit der Beschilderung der Strecken und über die ausreichende Verpflegung an den Kontrollstellen in Gersdorf und in Altglietzen waren alle sehr zufrieden.
Auch diesmal wurde eine ausführliche Teilnehmerstatistik geführt: Von den 252 Teilnehmern kamen nur 58 Männer und 10 Frauen aus Radsportvereinen. Es erschienen 227 Männer, 1 Junge und 24 Frauen aus Berlin und seiner Umgebung. 59 km fuhren 5 - davon 1 Frau, 79 km 39 - davon 6 Frauen. Von ihnen fuhren 4 drei Kilometer weiter bis zu den Schiffshebewerken. Auf der 118 km-Strecke bis an die Oder waren 111 unterwegs - davon 11 Frauen. 151 km mit der flachen 34 km Oderrunde fuhren 93 - davon 5 Frauen. Bei der RTF waren alle Altersgruppen vertreten. Der Jüngste mit 11 Jahren war Jan Eckert aus Glienicke-Nordbahn, der Älteste mit 82 Jahren Günter Steinhof (RV Möwe Britz). Beide fuhren die 79 km-Strecke. Auf der 118 km-Strecke fuhr Wolfgang Groneberg (RV Berlin 1888), Seniorenweltmeister 2016 von St. Johann in der Ak 75 bis 79 Jahre. Harald Langer (RV Möwe Britz) schaffte mit 80 Jahren die 151 km-Tour.
Herzlichen Dank für die Unterstützung durch die Polizei, das Team vom Sportforum Bernau...
Wir möchten uns bei der Polizei in Bernau bedanken. Mit ihrer Hilfe kamen 200 Radfahrer kurz nach dem Start gleichzeitig unkompliziert über die Kreuzung der B2. Bis zur ersten Kontrolle löste sich der Konvoi in kleinere Gruppen und Grüppchen auf.
Unser Dank gilt auch dem Sportforum Bernau für die zur Bereitstellung der Flächen im Start- und Zielbereich. Obwohl bis in die Nacht eine Feier stattfand, konnten wir um 7 Uhr für unsere Veranstaltung alles nutzen, wie den Innenraum und die Freifläche am umgrünten Teich. An der Rezeption gab es frische Getränke vom Hahn und andere Stärkungen. Dazu kam unser Imbissstand mit selbstgebackenem Kuchen, frischen Schrippen und Getränken.
...sowie für den Einsatz der zahlreichen Helfer
Besonderer Dank gilt vor allem den an der Radtourenfahrt Beteiligten, wie Fahrer und Helfer. Alles funktionierte, so wurde es ein gelungener Tag. Unsere 28 Helfer freuten sich trotz der hohen Anspannungen über den sehr guten Ablauf. Ein Teilnehmer äußerte: Ich komme sehr gerne hierher, schon wegen des tollen Kuchens, aber auch wegen der Strecke und des gemeinschaftlichen Zusammenseins. Ähnliche Worte bekamen wir auch von anderen Teilnehmern zu hören.