Harald Langner
Rolf Thiedemann, Burglind Oldenburg, Harald Langner
Langenselbold? Kenn‘ ick nich!
Langenselbold? "Wo is’n ditte, kenn‘ ick nich!" sagten die Berliner, als im vergangenen Jahr der Austragungsort des Bundesradsporttreffens für 2018 bekannt gegeben wurde.
Nun, Langenselbold ist ein Städtchen mit etwa 14.000 Einwohnern und liegt in Hessen im Main-Kinzig-Gebiet, eingebettet zwischen Spessart und Rhön, und diese Lage verspricht uns Flachlandtirolern aus Berlin schon vom Namen her einige Probleme.
Zum 7. Mal in Folge beim Bundesradsporttreffen vertreten
Dieses Mal waren wir Möwen nur mit 8 Teilnehmern vertreten; denn nicht alle Aktiven haben immer zur selben Zeit die Möglichkeit, miteinander auf Reisen zu gehen; aber wir wollten trotzdem unser Bestes geben. Das Gros der Mannschaft hatte sich in einer Ferienwohnung im kleinen Ort Lieblos, 10 Kilometer von Langenselbold entfernt, einquartiert und hatte damit an jedem Starttag zusätzliche 20 Kilometer zu absolvieren, um den Start- und Zielort, das ehemalige gräfliche Schloß Langenselbold, zu erreichen. Da die Strecke aber recht eben verlief, bereitete dies keine Probleme. Oldenburgs waren wieder mit ihrem Wohnmobil unterwegs, und Reinhard hatte sich im Hotel eingemietet.
Eine Woche mit vielfältigem Streckenangebot
Frühe Startzeit half, die Hitze zu ertragen, zumal das Streckenprofil sehr anspruchsvoll war
Der Start war immer zu 9.00 Uhr angesagt, aber da die Hitzewelle auch das Hessische erfasst hatte, war es besser, den Start nach eigenem Ermessen möglichst früh anzutreten, um der glühenden Hitze des Nachmittags zu entgehen und die Touren bei noch erträglichen Temperaturen absolviert zu haben. So waren die meisten Radfahrer bereits bis um 8.00 Uhr morgens am Start und konnten gleich auf die Piste gehen.
Die Landschaft war sehr abwechslungsreich; Dörfer, Felder und dunkle, kühle Wälder folgten einander und lange, zum Teil 16%-ige Anstiege, aber auch ebensolche lange Abfahrten machten das Radfahren zu einem anstrengenden Vergnügen.
Zulauf am ersten Tag unterschätzt: Verpflegung zu knapp bemessen
Dazu gab es unterwegs an den Kontrollstellen eine gute Verpflegung und auch reichlich alkoholfreies Bier – neben anderen Getränken. Allerdings war dies am ersten Starttag, dem Sonntag, nicht der Fall. Hier hatte sich der Veranstalter offenbar gründlich bei der Teilnehmerzahl vertan und nicht mit rund 1.000 Radlern gerechnet! Dies auch dadurch, dass gleichzeitig noch ein Radmarathon mit einem sehr frühen Start stattfand. So gingen die nachfolgenden RTF‘ler an der ersten Kontrollstelle nahezu leer aus: Es gab absolut nichts mehr zu essen, nur noch Wasser war vorhanden – für viele natürlich eine herbe Enttäuschung, wenn sie sich nicht zuhause etwas in die Trikottasche gesteckt hatten!
Üppige Landschaft und buntes Rahmenprogramm genießen
An allen Tagen der Woche konnte man bei den Touren die üppige Landschaft entdecken und feststellen, dass es in diesem Gebiet doch erheblich grüner war als in unserer kargen Region Berlin/Brandenburg, obwohl es in der Veranstaltungswoche auch nur zweimal abends regnete.
Im Rahmenprogramm der Veranstaltung gab es an jedem Tag noch Malwettbewerbe, Kunstradfahren von hoher Qualität und Radballturniere benachbarter Vereine, bei denen auch Jugendmannschaften ihr Können zeigen durften.
Magen vollschlagen oder Baden im See? Beides war möglich
Im Ziel angekommen, konnte man auch hier mit einer guten Betreuung durch einen ambitionierten Restaurationsbetrieb rechnen und sich den Magen bei Bedarf ordentlich vollschlagen. Bei schätzungsweise 500 Fahrern an jedem Tag war das schon eine beachtliche Leistung!
Auch eine Badegelegenheit im nahe gelegenen, weitläufigen Freibad am künstlich angelegten Kinzigsee war zu finden. Hier konnte man sich nach der anstrengenden Tagestour - oder statt ihrer - abkühlen und Ruhe und Erholung suchen.
Wunderbare Radreise, guter Mittelplatz gesichert: Beim nächsten Mal wieder dabei!
Insgesamt gesehen war es eine wunderbare Radreise, bei der unser Bester, Dieter, ganz in seinem Element als begeisterter Bergfahrer war und an jedem der 7 Tage die 100-km-Strecke herunter spulte: Chapeau! So kamen wir auf einen guten Mittelplatz im Gesamtklassement und waren mit dem Ergebnis zufrieden. Und wenn wir im nächsten Jahr noch bei guter Stimmung sein werden, werden wir auch das nächste Ziel, Neustadt an der Weinstraße, unsicher machen.
Wer weiteres aus Langenselbold wissen möchte, kann wie immer Berichte und Ergebnisse aus dem Internet herunterladen.
Die Ergebnisse könnt ihr hier einsehen
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