Berliner Radsport Verband stellt sich neu auf
Ralph Wittmann
Alain Desbrosses
Jahreshauptversammlung des BRV am 23. Februar 2019
Auf der Jahreshauptversammlung des Berliner Radsport Verbandes e.V. (BRV) am 23. Februar 2019 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Neuer Präsident ist Thomas Ehlebracht (60). Als Vizepräsidenten wählten die Mitglieder Robert Burkhardt (49).
Thomas Ehlebracht als Präsident und Robert Burkhardt als Vize gewählt
Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Berliner Radsport Verbandes im Hause des Landessportbundes an der Jesse-Owens-Allee stand im Zeichen der Neuausrichtung und Konsolidierung. Da der bisherige Präsident Ralf Zehr im Juni letzten Jahres zurücktrat und der Interimspräsident Jörg Wittmann nicht kandidierte, mussten die Mitglieder einen neuen Vorstand wählen. Thomas Ehlebracht als Präsident und Robert Burkhardt als Vize waren die einzigen Kandidaten. Sie wurden ohne Gegenstimmen von den anwesenden Mitgliedern gewählt.
Viele intensive Gespräche im Vorfeld
Schon im Vorfeld hatte das designierte Präsidium viele intensive Gespräche mit Vereinsvorsitzenden, Senatsverwaltung und Sportlern geführt. „Das waren intensive Monate der Vorbereitung. Es wird sicherlich keine leichte Aufgabe, aber wir haben in allen Gesprächen eine enorme Unterstützung erfahren. Das macht mir Mut, die vor uns stehenden Herausforderungen anzugehen“, so der neue Präsident Thomas Ehlebracht.
Weichen für eine bessere Zukunft des Radsports in Berlin stellen
Zunächst eröffnete Interimspräsident Jörg Wittmann die Versammlung mit der Begrüßung des Berliner Staatssekretär für Sport, Aleksander Dzembritzki, Ehrenpräsident Wolfgang Scheibner sowie Peter Koch, der als BDR-Vizepräsident den Bund Deutscher Radfahrer vertrat. In seinem Grußwort, das von allen Beteiligten als sehr positiv bewertet wurde, hatte Aleksander Dzembritzki deutliche Worte gefunden und den Mitgliedern ins Gewissen geredet: „Sie haben die Möglichkeit, heute die Weichen für eine bessere Zukunft des Radsports in Berlin zu stellen“, so Dzembritzki, der neben den mahnenden Anmerkungen aber auch die Unterstützung des Senats zusicherte, „wenn es der Verband schafft, professionelle Strukturen aufzubauen.“ Seinen Dank richtete der Staatssekretär an alle Ehrenamtlichen: „Ohne sie gäbe es keine Sportmetropole Berlin.“
Peter Koch berichtete von den Aktivitäten im BDR und verabschiedete sich mit den Worten: „Der Bundesverband braucht Berlin als starken Landesverband.“
Ehrungen
Danach folgten die Ehrungen derer, die sich in den letzten Jahren um den Berliner Radsport verdient gemacht haben. Ehrungen erhielten der RV Lichterfelde-Steglitz, der in diesem Jahr sein 125 jähriges Bestehen feiert, Manfred Grätz (ESV Lok Schöneweide), Peter Schwerin, (Marzahner RC 94), Dirk Bormann (Zehlendorfer Eichhörnchen), Rennorganisator Michael Drabinski und der gesamte Berliner Wettfahrausschuss für die herausragende Arbeit. „Der Wettfahrausschuss hat auch beim BDR einen tadellosen Ruf und wird für nationale und internationale Wettbewerbe eingesetzt“, lobte Jörg Wittmann in seiner kurzen Laudatio.
Rechenschaftsbericht des ausscheidenden Vorstandes
Beim Rechenschaftsbericht zeigte Jörg Wittmann noch einmal die Erfolge der Berliner Radsportler auf. Nach dem Vortrag von Schatzmeister Karl-Heinz Schröder gab es einige Diskussionen darüber, wie die Buchhaltung in Zukunft durchgeführt werden müsse. Hier wird es weitere Gespräche geben, um den richtigen Weg zu finden. Nach allen Berichten und Aussprachen entlastete die Versammlung den Vorstand.
Der Verband braucht die Vereine und die Vereine brauchen den Verband
Von vielen mit Spannung erwartet folgten nun die Wahlen. In den Spitzenpositionen wurden Thomas Ehlebracht (Präsident) und Robert Burkhardt (Vizepräsident) ohne Gegenstimmen gewählt. In seiner anschließenden Rede machte Ehlebracht deutlich, dass der zukünftige Weg nur zusammen beschritten werden kann. „Der Verband braucht die Vereine und die Vereine brauchen den Verband. Es gibt viele Herausforderungen, die wir nur gemeinsam meistern können“, so Ehlebracht. Burkhardt ergänzte, dass es viele Gespräche im Vorfeld gab und die zahlreichen Baustellen Schritt für Schritt und priorisiert angegangen werden.
Angeschlagenes Image des Verbandes wieder auf Vordermann bringen
Ehlebracht, Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens in Berlin bringt langjährige Managementerfahrung mit, Burkhardt, früher viele Jahre unter anderem beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC tätig, hat ein verzweigtes Netzwerk und ist in verschiedenen Positionen seit vielen Jahren im Berliner Radsport unterwegs.
Beide machten deutlich, dass sie als Team versuchen werden, das angeschlagene Image des Verbandes wieder auf Vordermann zu bringen.
Ergebnis der Wahlen für übrige Ämter
In den weiteren Abstimmungen wurden folgende Funktionsträger gewählt, bzw. in ihren Ämtern bestätigt:
Schatzmeister: Hans-Günter Päske (in einer Stichwahl gegen den bisherigen Schatzmeister Karl-Heinz Schröder)
Fachwart für Straßenrennsport: Jörg Wittmann
Steherobmann: Rainer Podlesch
Frauenwartin: Cornelia Brückner
Pressewart: Ralph Wittmann
Protokollführerin: Evelyne Schubert
Kassenrevisor: Ralf Feuerbaum
Als Jugendleiter bestätigt wurde zudem der bereits zuvor von der Radsportjugend gewählte Marco Beier.
Neue Mitglieder im Vorstand bzw. erweiterten Vorstand
Sache hervorragend gemacht: Dank für geleistete Arbeit
Noch hervorzuheben ist, dass das Interimspräsidium Wittmann/Schröder mehrmals für ihre Arbeit gelobt wurden. „Sie wurden ins kalte Wasser geworfen und haben ihre Sache hervorragend gemacht. Stellvertretend für alle Vereinsvertreter möchte ich mich für die geleistete Arbeit bedanken“, so Hein-Detlef Ewald vom RC Charlottenburg.
Jörg Wittmann (re), ausscheidender BRV-Vizepräsident | Karl-Heinz Schröder (li), ausscheidender Schatzmeister | Ines Blum (mi), ausscheidende Protokollführerin |
Aufbruchsstimmung nach harmonischer Veranstaltung
Nach fast genau fünf Stunden endete die Jahreshauptversammlung 2019 um 15.00 Uhr. In einer insgesamt vergleichsweise harmonisch verlaufenden Veranstaltung spürte man bei den gut 100 Teilnehmern eine gewisse Aufbruchsstimmung. Nun gilt es, den eingeschlagenen Weg konsequent zu gehen.