ESV Lok Schöneweide

Manfred Grätz
ESV Lok Schöneweide

Radtourenfahrt des ESV Lok Berlin-Schöneweide

Zum dritten Mal leitete Janek Grunow die Radtourenfahrt, die insgesamt zum 17. Mal vom Sportforum Bernau stattfand. Zu der Radfahrt durch die Landschaftsschutzgebiete Barnim, Chorin, Nieder Oderbruch, und Oderbruch erschienen über 100 Teilnehmer mehr als in den Vorjahren. Es war in diesem Jahr ideales Radfahrwetter mit 18 bis 23 Grad, bewölkten Himmel und viel Sonne bei schwachem Westwind.

An der Anmeldung auf unserer begrenzten Fläche im Sportforum wurde es vor dem Start um 10 Uhr etwas eng. Es müssen aber nicht alle um 10 Uhr losfahren. Jeder kann sich früher, aber auch später anmelden. Es ist eine Stunde Startzeit vorgesehen. An der Anmeldung gilt es nicht nur nach Wertungskarten und Nichtmitglieder zu unterscheiden, sondern es gibt Kinder in Begleitung von Erwachsenen, Radrennfahrer mit Lizenz und natürlich als Eisenbahnersportverein unsere Betriebsangehörigen. Unsere Helfer sind ehrenamtlich tätig und wir sind dankbar, dass jeder nach seinen Fähigkeiten mithilft. Wenn es Jemand besser möchte, der kann gerne mithelfen und das nicht nur mit Worten. Wir nehmen noch neue Mitglieder auf.

Unser Imbissstand im Sportforum Bernau bot vor der Fahrt belegte Brötchen, Kaffee, Tee, Wasser und selbstgebackenen Kuchen an, genauso wie nach der Fahrt.

In diesem Jahr konnten wir mit Hilfe der örtlichen Polizei den Großteil der 331 Starter über die Ampelkreuzung der B2 in Richtung Bahnhof lotsen. Nur 40% der Teilnehmer waren Wertungskarteninhaber. Nach dem Start kam aus dem schmalen Radweg vor der B2 kam eine Schlange von Radfahrern, die kein Ende nahm. Die dortige Fußgängerampel zeigt nur sechs Sekunden grün und anschließend zwei Minuten rot. Für die Unterstützung der Polizei möchten wir uns herzlich bedanken. Die späterstartenden Teilnehmer fuhren zu der Ampelkreuzung über die ausgeschilderte Straße.

Auf der Strecke bis zum nächsten Kontrollpunkt in Gersdorf zog sich der große Pulk schnell auseinander. Es gab nur noch kleine Gruppen bis zu 15 Fahrern auf der Strecke. Bis zum Ziel waren die Gruppen noch kleiner. Die einzelnen Streckenlängen ergaben sich mit aneinander gereihten Runden. Die 58 km-Fahrer fuhren ab Gersdorf Richtung Ziel, die 73-er bis an das Nieder Oderbruch, die 113-er etwas hügelig um das Nieder Oderbruch, die 150-er im flachen Oderbruch noch eine 33 km Runde.

An den vier Kontrollstellen wurden die Fahrer gut versorgt, so mit frischen, belegten Brötchen, Stullen, Bananen, Riegel, Tee und Wasser. Leider reichte es trotz des Nachkaufens durch die wesentlich höhere Teilnehmerzahl für die Allerletzten nicht. Die betroffenen Starter bekamen am Ziel eine Gratisversorgung. Wir verbessern dies im nächsten Jahr. Bei den Besitzern der Grundstücke an den Kontrollstellen möchten wir uns für ihr Entgegenkommen, den gemähten Rasen und die Wasserversorgung bedanken.

Die Landschaft in der Jahreszeit war besonders schön mit den Baumalleen, den noch gelben Rapsfeldern, dem frischen Grün der Felder und den bunten Wiesen. Die Störche standen auf den Nestern, lüfteten ihr Gefieder oder wendeten ihre Eier. Die Serpentinenabfahrt von Hohenfinow nach Struwenberg mit 90 Höhenmeter sausten die Fahrer hinunter. Bei dem zweiten Schiffshebewerk in Niederfinow ist das Ende der Bauzeit schon zu erkennen. Von den Radwegen des Oderdeichs konnten die etwas ruhiger Fahrenden den Blick über den Fluss die Oder nach Polen genießen. Zur anderen Seite blickte man in das weite, grüne und blühende Tal der alten Oder. Die Anstiege nach Oderberg und in Bad Freienwalde konnten die Fahrer genießen. Manch Einer akzeptierte mit geneigten Kopf die zwei großen Schilder 270 m hinter dem Ortsende von Bad Freienwalde nicht. Sie wiesen auf die Einfahrt in den 100 m langen, holprigen Waldweg hin. Es folgte der 2,3 km lange, gut gefegte Radweg durch den Wald nach Dannenberg.

Hinter Krummenpfahl, bei dem 300 m langen 12%-igen Anstieg mit den querliegenden Betonwegeplatten, kamen nicht alle mit ihrer Schalttechnik klar. Davor standen aber zwei Vorwarnungen. Beim Fotografieren erwarteten wir gerade an dieser Stelle von den Fahrern freundliche Gesichter. Die Fotos von der RTF sind auf unserer Vereinshomepage veröffentlicht.

Laut offizieller Teilnehmerstatistik erschienen am Start 133 Teilnehmer mit Wertungskarten des BDR (12 Frauen), davon 92 T. aus 19 Berliner Radsportvereinen, 27 T. aus 11 Brandenburger Vereinen, 13 T. aus dem übrigen Bundesgebiet (Hamburg, Lübeck, Greifswald, Harvehude, Oppershoven, Willich, Bokel, Essen, Kral, Rhein-Wied). Von Ihnen fuhren 41 T. die 150 km-Strecke, 38 T . die 113 km, 18 T. die 73 km, 3 T . die 57 km. Es nahmen auch einige Kinder teil. Der Älteste Heinz Wolf (RSV Oppershoven 1913) war 83 Jahre, die älteste Frau Renate Busch (BRC Defekt Berlin) war 75 Jahre, beide fuhren 73 km.
Von den 188 vereinslosen Teilnehmern (7 Frauen) kamen 127 T. aus Berlin, 52 T. aus dem Land Brandenburg (davon 11 aus Bernau, 19 aus dem 30 km-Umland), 5 T. aus dem übrigen Bundesgebiet - Pulsnitz, Haldensleben, Wendtorf, Dresden. Die weiteren Angaben liegen nur dürftig vor.

Unterwegs gab es einen Lenkerbruch, der ohne Körperschaden abging. Bei einem Bruch des Sattelbolzens und bei einem sich lösenden Pedalarm auf der Strecke konnten wir helfen.

Am Ziel in Bernau freuten sich die Teilnehmer über ihre erreichte Leistung und das Erlebnis. Sie waren mit der angebotenen Strecke und der Organisation sehr zufrieden. Im Sportforum saßen die „lange Zeit gesessenen“ Radfahrer bei dem Wetter auf der Freifläche am Teich. Bei einem Imbiss mit Getränken konnten sie plaudern. Im Sportforum selbst gab es noch Getränke wie frisches Bier und Energiedrinks. Wer wollte, der konnte duschen oder in die Sauna gehen. Es gibt auch eine Schwimmhalle, jedoch ist eine Tageskarte für 1 Stunde schwimmen sehr teuer. Bedanken möchten wir uns bei den Mitarbeitern des Sportforum Bernau für die freundliche und tatkräftige Unterstützung.

22 Helfer waren für die Durchführung der Veranstaltungwaren im Einsatz. Etliche von Ihnen sind keine Mitglieder, sondern Bekannte, Freunde oder ehemalige Sportkameraden. Um eine RTF auszurichten, gehören viele von der Sache begeisterte Hände dazu. Sie ist ein harmonisches Gemeinschaftswerk mit hohem logistischen Aufwand. Unsere jüngeren Organisatoren Janek Grunow und Torsten Nelde haben sich mit den Älteren gut integriert.

Traurigerweise starb unser Ehrenmitglied Hans-Jürgen Zapp im Alter von 79 Jahren am 16. Mai 2016 nach langer schwerer Krankheit. Jürgen war ein spurtstarker Radrennfahrer, der Ende der 50-iger Jahre bei den Straßenfahrern in der obersten Leistungsklasse 1 fuhr. Später war er viele Jahre als Übungsleiter tätig und leitete unsere Abteilung Radsport. Vor neun Jahren half er bei unserer ersten RTF. Im letzten Jahr fotografierte er auf der Strecke. Bereits zu der Zeit war er gesundheitlich angeschlagen. Jürgen’s Frau Ingrid half immer bei der Anmeldung der Trimmfahrer. Sie ist jetzt aber selber gesundheitlich angeschlagen. Jürgens Bruder Helmut war immer für die Kontrollstelle in Gersdorf zuständig. Liebe Ingrid und lieber Helmut, unsere herzliche Anteilnahme. Wir werden unser Ehrenmitglied Jürgen Zapp in ehrender Erinnerung behalten.

Am Sonntag, den 21. Mai 2017, möchten wir unsere Jubiläumstour, die RTF „10. Bernau – zur Oder – Bernau“ gut ausrichten. Wir hoffen, dass uns die alten und auch die jüngeren Helfer mit dem bisherigen Elan erhalten bleiben und wieder auf viele Teilnehmer.
Den 12%-igen Betonplattenberg nehmen wir heraus. Damit ergeben sich Streckenangebote von 60 km, 80 km, 118 km, 151 km. Mit nur 5 km mehr bei der 80 km-Tour kommt man bis zu dem alten und zu dem neuen Schiffshebewerk in Niederfinow. Eine Besichtigung ist dort möglich. Um 17 Uhr beenden wir aber unsere RTF.